Endspurt! Noch Platz auf dem Wunschzettel? Viellicht wird auch noch aus der Familie oder dem Freundeskreis die scheue Frage an Sie herangetragen, ob es da nicht einen kleine Wunsch gäbe? Zum Erfüllen für Sie? Da können Sie jetzt frohgemut sagen: Gib es. Ein Finanzbuch!
Gut, bei Sachbüchern springt womöglich das Gegenüber jetzt nicht vor Begeisterung im Kreis. Hauptsache Sie tun es, wenn das Finanzbuch unterm Baum liegt. Oder der Weihnachtsmann bringt. Oder der Postbote … 🙂
Hier also meine persönlichen Finanzbuch Tipps für Ihre Wunschliste 2019:
- Hartmut Walz: Ihre Finanzen fest im Griff
- Anette Weiß: Rente ohne Roulette
- John C. Bogle: Das kleine Handbuch des vernünftigen Investierens
- Gerd Kommer: Souverän Investieren für Einsteiger. Wie Sie mit ETFs ein Vermögen bilden
- Albert Warnecke: Finanzwesir. Was Sie über Vermögensaufbau wirklich wissen müssen
- Stiftung Warentest: Anlegen mit ETF
- Luis Pazos: Geldanlage in REITs
- Norbert Häring: Schönes, neues Geld. Paypal, WeChat, Amazon Go. Uns droht eine totalitäre Weltwährung
- Stefan Mekiffer: Warum eigentlich genug Geld für alle da ist
Und damit Sie wissen, warum ich diese Finanzbücher so gut finde, fasse ich das Wichtigste hier zusammen:
Ihre Finanzen fest im Griff (2019)
Ein kleiner Taschenguide, 250 Seiten lang. Voller Wissen und Erfahrungen über Finanzen und eigene Geldanlage. Hartmut Walz erklärt zum Start die grundlegenden Rahmenbedingungen, in denen wir uns mit unseren Finanzen bewegen wie der Nullzinswelt, der Provisionsberatung, Inflation und Besteuerung.
Er zeigt, welche Anlage-Produkte Sie nicht brauchen und welche geeignet sind. Und vor allem: warum sie sich eignen. Er geht auf typische Anlagefehler ein und gibt praktische Umsetzungshilfen. Ein Power-Buch und Standardwerk. Sie können es im Zug lesen, abends im Bett oder auf der Couch. Es eignet sich prima als Nachschlagewerk.
Hartmut Walz ist Professor für Betriebswirtschaftslehre und Finanzpsychologie und einer der führenden, deutschen Verhaltensökonomen.
Preis: 11,95 €
Rente ohne Roulette (2019)
Dieses Taschenbuch ist ein Rechenbuch. Die rührige, erfahrene Honorarberaterin Anette Weiß erklärt darin auf 170 Seiten, wie Sie selbst ausrechnen, wie viel Rente Sie brauchen. Was Sie schon an Vermögen und Rente haben, welchen Einfluss die Inflation auf Ihre Geldanlage hat und welcher Spar- bzw. Investitionsbetrag eine mögliche Rentenlücke schließt.
Mit dieser handlichen Anleitung können Sie sich auch der Frage nähern: Ist Ihre Riester- oder Rürup-Rente rentabel? Oder nicht. Indem Sie sie rechnen. Sie lernen so ganz nebenbei durch dieses Buch, den Verkaufsunterlagen von Bankangestellten und vermeintlichen Vermögensberater’innen mit der nötigen Skepsis zu begegnen.
Preis: 10.98 €
Das kleine Handbuch des vernünftigen Investierens (2018)
Der US-amerikanische Investor John C. Bogle ist der Erfinder der Indexfonds, von denen wir die Spielart ETFs kennen, den börsengehandelten Indexfonds. Bogles Buch ist ein Klassiker, erstmals erschienen in den USA 2007. In Deutschland kam es dieses Jahr in der Übersetzung in die Buchläden.
Dieses Buch wird Ihr Denken über Geldanlage, Börse, Rendite, Kosten, Aktienkurse verändern. Sie finden im Buch Antworten auf Fragen, die sich aus Vorurteilen über Börse & Co oft bilden. Zum Beispiel, wann Aktieninvestments keine Zockereien sind, wie Kurse entstehen, wer von Investmentfonds wirklich was hat, warum der beste Fonds kein gutes Investment ist und was die Wissenschaft über Indexfonds sagt.
Ein Finanzbuch für alle, die Zusammenhänge zur Börse, Aktien, Fonds interessieren. Ein Standardwerk. Mehr darüber lesen Sie in meinem Buchtipp!
Preis: 16,99 €
Souverän Investieren für Einsteiger (2019)
Dieses Buch von Gerd Kommer ist die Essenz seiner bisher erschienen Bücher über die Geldanlage in ETFs. Eine sehr gelungene Essenz, die ich allen Einsteiger’innen empfehle. Der studierte Betriebswirt, Banker und Vermögensverwalter konzentriert sich in seinem neuen Anlagebuch auf das Wesentliche – es ist sehr übersichtlich, sehr auf den Punkt geschrieben, wie immer sachlich, fokussiert und mit wissenschaftlichen Studien untermauert. Kein Satz ist hier zu viel.
Ein auch optisch ein z.B. durch Infoboxen klar gestaltetes und dadurch leicht zu lesendes Finanzbuch.
Preis: 19,95 €
Der Finanzwesir 2.0 (2019)
Albert Warneckes Buch hält, was es verspricht. Das Finanzbuch informiert Sie auf unterhaltsame Weise darüber, wie Sie ein Vermögen in Eigenregie aufbauen. Pragmatisch. Zeitsparend. Ohne Glamour. Dafür solide und krisenfest.
Albert Warnecke aka Finanzwesir schreibt über seine Erfahrung als Anleger. Er ist Ingenieur, Journalist, Marketingexperte und Finanzblogger der ersten Stunde. Der Finanzwesir ist ein Buddybuch. Lesen Sie dazu gern meinen Buchtipp.
Preis: 24,95 €
Anlegen mit ETF (2019)
Auf 170 Seiten erfahren Sie in diesem Heft der Stiftung Warentest alles, was Sie über ETFs wissen müssen, um zum ersten Mal zu investieren. Ein Basisheft. Ohne Schischi.
Preis: 19,90 €
Geldanlage in REITs (2018)
Nicht jede und jeder hat soviel Geld, eine eigene Immobilie direkt zu erwerben. Als Geldanlage. Mit REITs geht das auch indirekt, also ohne Immobilien selbst zu besitzen. REITs sind börsennotierte Beteiligungen an Immobiliengesellschaften, überwiegend aus den USA. Was REITs genau sind, welche es gibt, wie Erträge besteuert werden und für wen sie sich in welcher Mischung im Depot eignen, darüber gibt dieses Buch Auskunft.
Luis Pazos, studierter Betriebswirt und Ex-Offizier der Bundeswehr, hat sich frühzeitig mit REITs beschäftigt. Er bloggt darüber und über Hochdividendenaktien auf nurbaresistwahres.de.
Preis: 16,89 €
Schönes, neues Geld (2019)
Der Journalist Norbert Häring will mit diesem Finanzbuch aufklären. Es zählt für mich zu den wichtigsten Neuerscheinungen dieses Jahres.
Häring ist der einzige Journalist, der mit hohem Engagement und wahnsinnig viel Stehvermögen das Thema „Geld“ im öffentlichen Gespräch hält. Digital zu bezahlen ist bequem und leicht und fühlt sich intuitiv an. Darüber vergessen wir aber die extremen Schattenseiten des digitalen Bezahlens. Und blenden aus, wer da im Schatten wie agiert und wo uns das hinführen kann, wenn wir nicht aufpassen.
Dieses Finanzbuch sollten Sie unbedingt lesen. Denn Geld geht uns alle an und es ist ein wichtiger Bestandteil unserer Zukunft, die frei oder unfrei werden kann. Das liegt auch an uns.
Preis: 19,95 €
Warum eigentlich genug Geld für alle da ist (2016)
Stefan Mekiffers Buch gehört für mich ebenso wie Norbert Härings Buch in Ihren Kopf. Für mich ist es ein Standardwerk über die Entstehung und Einordnung von Geld: Wo es herkommt, wie es sich entwickelt hat, was es mit uns macht, wer es beherrscht, warum so viel Falsches darüber gelehrt wird, das BIP das Mantra alles Politiker’innen ist und wie wir Einfluss darauf nehmen könnten.
Und warum Karl Marx Recht behält.
Geld ist genug da. Für alle. Auch, wenn Sie das jetzt womöglich ganz anders sehen. Hier mein Buchtipp! dazu.
Preis: 18,90 €
Viel Freude beim Lesen, Verschenken, Diskutieren. Und: Schöne Weihnachten!
Transparenzhinweis: Die Buchtipps sind meine persönlichen Empfehlungen. Ich kenne einige der Autoren und Autorinnen. Ich erhalten von ihnen weder eine Provision noch andere unentgeltliche Gefälligkeiten.
… ach, noch etwas!
Der Finanztalk zu „Finanzgeschenke“
Sie brauchen noch fix eine andere Idee, was Sie am 23. noch fix besorgen könnten. Oder noch am 24. Dezember? Dann mal hier reingeklickt in unseren letzten Finanztalk 2019.
Oder wusste Sie was Knickgold ist? Ein feines Geschenk. 🙂
So sehr ich Ihren Blog und Ihre Vorträge schätze, liebe Frau Parthum, aber eine Buchempfehlung kann ich persönlich leider überhaupt nicht teilen, nämlich „Warum eigentlich genug Geld für alle da ist“ von Stefan Mekiffer. Dieses Machwerk reiht sich ein in die krude Riege der sogenannten „Freigeldtheoretiker“, welche den absurden Lehren des Herrn Silvio Gesell anhängen. Sie glauben, dass alle Wirtschaftsprobleme nur aus magelnder Liquidität entstünden. Das ist aber ökonomischer Unsinn, denn sonst würden ja Länder wie Venezuela oder Nigeria, in denen es unvorstellbare Geldmengenüberflutungen (aka Hyperinflation) gegeben hat, zu den reichsten Nationen der Welt gehören. Oder gab es in der Weimarer Republik seinerzeit etwa „zu wenig“ Geld? Für ein Brot musste man 1 Millarde Reichsmark hinlegen und die wurden einfach gedruckt. Also „Freigeld“ par excellence. Waren die Leute damals reich? Es liegt nämlich niemals an der Geldmenge, sondern immer am Kapitalstock, wie reich ein Wirtschaftsraum tatsächlich ist. Das ach so verteufelte „horten“ von Geld nennt man auch SPAREN und wird inzwischen in zahlreichen Finanzblogs als Basis für den Vermögensaufbau gesehen (zurecht!). Man entzieht dem „Geldkreislauf“ auch kein „Lebenselixier“, denn jeder gesparte Euro wertet die anderen, in Umlauf befindlichen, Geldeinheiten auf! Ich habe auch eine Zeitlang dieser „Lehre“ nachgehangen und z.B. Bücher von Bernd Senf und ähnlichen Autoren gelesen. Doch wenn man dann einmal Ludwig von Mises (z.B. „Die Gemeinwirtschaft“) gelesen hat, fällt einem normalerweise recht schnell auf, auf welch‘ tönernen Füssen diese Gedankenwelt steht. Schlussendlich führt sie nämlich, wie alle zentralistischen Umverteilungssysteme, in den Sozialismus und damit zu unendlichem Leid für (fast) alle Beteiligten. Und somit hatte Karl Marx natürlich UNRECHT!
Mit besten Grüßen
Lieber Patric,
vielen, lieben Dank für Ihr Feedback und Ihren Kommentar! Ich habe mich allerdings gefragt, ob wir vom selben Buch sprechen? Mir sind darin ganz andere Dinge ins Auge gefallen als Ihnen, ganz offensichtlich.
Mekiffer beschreibt im Buch sehr anschaulich, wie Geld entstanden ist, wie es in unseren Gesellschaften und auf uns wirkt, unser Zusammenleben verändert (hat). Er reiht sich ein in Werke wie das von Michael Sandel „Was man für Geld nicht kaufen kann“. Wer Mekiffer liest, versteht viele der heutigen Probleme. Das ist für mich das Entscheidende an seinem Buch.
Ich teile durchaus Ihre Einwände am Freigeld, was Mekiffer Schwundgeld nennt (was wir defacto mit Negativzinsen heute in Teilen bereits haben) und um das es im letzten Teil des Buches geht.
Ich fasse seine Sicht der Dinge aber als Einladung auf, darüber zu diskutieren, offen und neugierig. Gerade auch deshalb finde ich sein Buch bereichernd. Es lädt zum Nachdenken ein, wie wir künftig zusammenleben wollen. Für mich ist dabei völlig unwichtig, wer Recht hat und wer Unrecht. Wenn wir vorankommen wollen mit unserer Zivilisation brauchen wir Gemeinsamkeit und kein besserwisserisches Gegeneinander.
Marx soll geschrieben haben laut Mekiffer – das noch abschließend: Wir würden in Zukunft (also heute) deutlich weniger arbeiten müssen (wegen Produktivität, Maschinen etc.). Und genau das könnten wir auch, wenn der Wohlstand fair verteilt und nicht von wenigen für sich beansprucht würde. In diesem Sinne hatte Marx Recht, wenngleich es mir darauf – siehe oben – nicht ankommt.
Was sagen Sie denn zum Kern von Mekiffers Buch – die Kommerzialisierung unserer Welt und den Missbrauch der Sache Geld?
Beste Grüße zurück!
Hallo Frau Parthum! Entschuldigen Sie, falls mein Kommentar rechthaberisch angekommen sein sollte. Das war keine Absicht! 🙂 Jede (neue) Sichtweise ist es natürlich wert, dass man darüber diskutiert, da stimme ich Ihnen vollkommen zu.
Zunächst zur Marx’schen Vorhersage: Sie stimmt dahingehend, dass es in weiten Teilen der Welt zu einer immer mehr voran schreitenden Reduktion der Arbeitszeit gekommen ist und zwar tendenziell dort am stärksten, wo man dem Kapitalismus den meisten Freiraum gegeben hat. Meines Erachtens ist allerdings die Begründung dafür bzw. Folgerung daraus falsch: Nämlich, dass der Staat für eine Umverteilung des Wohlstandes sorgen müsse (=Sozialismus). Denn genau das TUT der Staat heute massiv, z.B. durch die von Ihnen angesprochene Notenbankpolitik der EZB und/oder immer neuen und abstrusteren Steuergesetzgebungen. Dieses Gebahren stellt, frei nach Roland Baader, eine Form des sogenannten Geldsozialismus dar. Unbedingte Leseempfehlung dazu: „Geld, Gold und Gottspieler: Am Vorabend der nächsten Weltwirtschaftskrise“.
Ich bin daher zu einem Vertreter des freien Währungswettbewerbs im Sinne von Dr. Thorsten Polleit („Geldreform: vom schlechten Staatsgeld zum guten Marktgeld“) geworden. Dies würde auch die Möglichkeit inkludieren, mit jedwedem Geld zu zahlen, welches sich die Konsumenten wünschen. So also auch gern Freigeld, Bitcoin, Edelmetalle, usw., usf. und sich dann im Laufe der Zeit das am besten geeignete etablieren wird, sich aber ständig im Marktgeschehen neu behaupten muss.
Dies würde dann meiner Überzeugung auch ganz „von selbst“ zu den von Ihnen genannten Effekten führen: Weniger individuelle Arbeitslast, mehr Freiheit, weniger (ungerechtfertigte!) Vermögenskonzentrationen.
Mit den beste, an Diskussionen solcher Art immer SEHR interessierten, Grüßen! 🙂
Liebe Patric,
das klingt spannend. Genauso hätte ich das auch gern: Das Geld soll sich durchsetzen, das wir wollen und den Gesellschaften gut tut im Konsens der Akteure. Und nicht nur von Vorteil für wenige ist und schon gar nicht zum Vorteil des Stärkeren. Danke für den Buchtipp – Polleits „Geldreform“. Schau ich mir mal an.
Wenngleich ich mir – offenbar anders als Sie – einen starken Staat wünsche, der das Allgemeinwohl im Sinn hat, gerade auch hinsichtlich nachhaltigen Wirtschaftens im weiten Sinne mit gerechter Vermögensverteilung.
Danke für den Austausch!
Wo ein Staat „stark“ wird, werden seine Bürger schwach! Das zeigt jede historische Erfahrung: Siehe China, siehe Sowjetunion, siehe Kuba, siehe Nordkorea, siehe Kambodscha, siehe Venezuela, siehe Deutschland im 3. Reich und in der DDR… wo man hinschaut, sorg(t)en die autokratischen Staaten für Armut per Gesetz. Das „Allgemeinwohl“ wird dabei immer gern als Monstranz vor sich her getragen, dient dabei aber (zumeist) nur reinen Propagandazwecken. Musterwiederkennungen zu heutigen Debatten und politischen Entwicklungen können dabei natürlich nur rein zufällig sein… 😉
Kapitalistische Grüße
Na, jedenfalls erkenntnisreiche Grüße in die vorweihnachtliche Welt
Ich wünsche Ihnen ebenfalls eine schöne Weihnachtszeit!
Vielen Dank für diese Liste! Ich werde mir eins oder zwei zu Gemüte führen; einige kenne ich bereits.
Das Buch vom Finanzwesir kann ich ebenfalls vorbehaltlos empfehlen: Verständlich und nachvollziehbar geschrieben, mit einem frischen Schreibstil ohne Geschwurbel.
Viele Grüße
Simone
Danke, liebe Simone 🙂