Krypto, Blockchain, Token, Crypto-Assets, Ripple und Bitoin – das sind Schlagworte, die wir immer öfter hören und lesen. Werden sie von denen erklärt, die sie benutzen? Eher nicht. Und das ist bei Start-ups und Offiziellen offenbar auch gar nicht beabsichtigt. Vielmehr werden sie gehypt und Kryptogeld alias Bitcoin oder Ethereum als Anlageklasse angepriesen.
Kryptogeld hat ein großes Potential als dezentrales Zahlungsmittel, als eine Spielart künftiger Bezahlverfahren.
Um mich intensiver damit zu beschäftigen und mich selbst schlauer zu machen (denn ich weiss bisher wenig über Technologie und Anwendungen), bin ich Ende Februar zur Crypto Assets Conference nach Frankfurt am Main gefahren. 2 Tage. Eingeladen hatte die Frankfurt School of Finance and Management bzw. ihre Tochter, das Blockchain Center.
Kompliziert und massenuntauglich
In einer der Konferenz-Pausen sagte mir eine der geladenen Referentinnen, eine Juristin, die für die EU-Kommission arbeitet:
Sie habe ein halbes Jahr gebraucht, um sich Abend für Abend in die Materie einzulesen und sie zu verstehen. Für die Masse sei das viel zu kompliziert, sagte sie. Und: Die müsse das auch gar nicht verstehen!
Ein bemerkenswerter Satz für eine Juristin in einer Demokratie. Finde ich. Da schickt sich eine komplexe Technologie an, in unser Leben einzugreifen, und die, die diese mit vorantreiben, befinden: Die Masse braucht das nicht zu verstehen.
Ohne Verstehen aber sind wir manipulierbar, abhängig und unmündig.
Krypto und Blockchain: Und wo liegt der Sinn?
Ein anderer bemerkenswerter Satz der Konferenz kam von Andrei Martchouk, Geschäftsführer von KI decentralized, einem Beratungsunternehmen zur Blockchaintechnologie:
„Alle reden von Blockchain, aber die Inhalte fehlen. Bitcoin ist derzeit die einzige, sinnvolle Anwendung.“ Bisher gebe es kaum Geschäftsmodelle. Und damit weder viel Sinnvolles noch Nützliches.
In diesem Spannungsfeld bewegt sich derzeit Blockchain und Krypto: Die Materie ist komplex und es gibt nur sehr weniger, sinnvolle Anwendungen mit Nutzen.
Mein Fazit
Krypto in Form von Geld und Blockchain kommen. Wer sich hier nicht wenigstens ein bisschen auf dem Laufenden hält und die aktuelle Diskussion und Entwicklung verfolgt, wird abgehängt. Und ich meine das nicht als Anlageklasse. Sondern als eine in unser Leben eingreifende Technologie.
Live-Berichte von der Konferenz
Die Konferenztage waren gefüllt mit hochkarätigen Referent’innen und Referenten. Eine übersichtliche, internationale Elite, die sich aus Banken, Versicherungen, Start-ups, Think-Tanks großer Konzerne zusammensetzt, aus Wissenschaftlern und Goldgräbern. Beobachtet von der deutschen und europäischen Bankenaufsicht. Überwiegend männlich und jung.
Tag 1, Montag, 25. Februar
Tag 2, Dienstag, 26. Februar
Hinweis:
Ich habe als Journalistin und Finanzbloggerin von den Organisatoren ein Presseticket erhalten. Damit hatte ich Zugang zu allen Veranstaltungen, ohne für die Konferenzteilnahme zu zahlen. An das Presse-Ticket sind keine Bedingungen geknüpft. Weder werden eine Berichterstattung erwartet noch Gefälligkeiten.
Wenn Sie an authentischen Informationen zu Geld, Geldumgang und Geldanlage interessiert sind, tragen Sie sich doch in meinen Rundbrief ein. Ich halte Sie auf dem Laufenden.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!