„Money, money, money … must be funny, in a rich man’s world.“ Sang 1976 ABBA in ihrem legendären Song. Inhalt: Frau, die mit ihrer Arbeit finanziell nicht voran kommt, will sich reichen Mann suchen, um das Leben zu leben, das sie sich erträumt. Hm, zweifelhafte Geisteshaltung für eine Frau von heute, finde ich – oder, wie es neumodisch-amerikanisiert heißt: kein selbstbewusstes Money Mindset, was ABBA da besang.
„… all the things I could do.
If I had a little money …“
Allein in diesem ABBA-Gassenhauer stecken einige Lügen, Illusionen und Irrtümer über Geld, die viele für bare Münzen nehmen. Das Wörtchen „if“, also „wenn“, spielt dabei eine große Rolle.
“ … And win a fortune in a game.
My live would never be the same …“
Stimmt freilich nicht. Geld und die wesentlichen Zusammenhänge unseres Wirtschafts- und Finanzsystems zu verstehen – und dazu sich selbst – ist wichtig, um Vermögen strategisch aufzubauen. Und: Um clever mit den eigenen Kröten umzugehen. Damit Sie klug mit Geld sind, habe ich mir die 9 hartnäckigsten Lügen und Missverständnisse über Geld vorgeknöpft. Damit sich nichts Falsches in Ihrem Kopf festsetzt. In Ihrem Money Mindset also. 😉
Instagram Serie zum Money Mindset
Die 9 hartnäckigen Lügen über Geld erschienen zuerst auf meinem Instagram-Kanal. Folgen Sie mir doch, dort nehme ich Sie auch regelmäßig mit hinter die Kulissen der Geldfrau, auf Konferenzen, gebe Anregungen, Tipps und informiere über Aktuelles.
Lüge #1 – Geld arbeitet
Haben Sie schon mal Geld arbeiten sehen? Ausgestattet mit Blaumann, sitzend im Büro oder stehend im Laden? Wenn ich zu meinem Geld im Portemonnaie sage: Geh‘ mal arbeiten und werde mehr, macht es – nichts. „Lass‘ dein Geld für dich arbeiten!“, ist ein Satz, der nicht auszumerzen ist. Dabei ist er Unfug.
→ Die Lüge: Nicht Geld arbeitet, sondern Menschen. Immer. Und Maschinen. Hergestellt und bedient von Menschen. Ein Teil dieser Menschen-Arbeit fließt über Zinsen, Dividenden und Mieten an die, die ihr Geld investieren und „arbeiten lassen“ – über Aktien, Immobilien, Anleihen etc. Wie das? Beispiel Textilhersteller: Eine Investorin steckt Geld in die Anleihen eines Textilherstellers, sie gibt ihm also ein Darlehen für z.B. neue Maschinen. Die Zinsen für diesen Kredit zahlt der Hersteller aus den Einnahmen, die er mit dem Verkauf der Textilien erwirbt, die seine Angestellten auf den neuen Maschinen genäht haben. Geht diese Rechnung nicht auf, werden zuerst die Löhne gekappt, nicht die Zinszahlungen an die Investorin. Der Irrglaube, unser Geld wächst, weil wir es „arbeiten lassen“ verschleiert die Tatsache, dass Menschen dafür schuften. Und dafür einen Preis zahlen.
→ Problem: Wenn wir dieser Lüge aufsitzen, sei es unbewusst oder nur sprachlich, beschäftigt es uns nicht, unter welchen (Arbeits-)Bedingungen unser Kapital wächst. Wir koppeln uns vom wechselseitigen Zusammenhang Kapital, Arbeit, Wohlstand ab. Ist uns dagegen klar, dass unsere Geldanlagen auf Sparkonten, in Aktien, Immobilien etc. nur deshalb Gewinne einbringen, weil Menschen ihre Zeit opfern und arbeiten, bekommt unser Investment ein anderes Gewicht. Wir entscheiden bewusster, hinterfragen anders und reflektieren.
Geld arbeitet nicht, Menschen tun das. Das ist bei jeder Kapitalanlage so.
Lüge #2 – alle Geld ist Bargeld
Etwa 12,4 Billionen € gibt es derzeit als Geld in der Eurozone. Dokumentiert von der Europäischen Zentralbank. Exakt lässt sich eine Geldmenge nicht bestimmen. Nur eines lässt sich messen: das Bargeld, das zirkuliert und die EZB in Umlauf bringt. Denn Bargeld wird auf Papier gedruckt und in Münzen geprägt.
Tatsache ist: 1,1 Billionen € Bargeld gibt es derzeit in der Eurozone. (Stand: Februar 2019) 1,1 Billionen €. Das sind weniger als 10 % des Euro-Geldbestandes von 12,4 Billionen. Wie das? Ganz einfach: Womit zahlen Sie Ihre Miete? Wie erhalten Sie Ihren Lohn? Wie kommt der ETF-Sparplan zu seinem Geld? Nicht durch Bargeld. Sondern, in dem Zahlen per Lastschrift oder Überweisung verschoben werden. Das Geld auf Girokonto, Tagesgeld- und/oder Festgeldkonto ist Buchgeld. Geld, das ausschliesslich schriftlich als Zahl existiert. Nicht stofflich.
Mehr als 90 Prozent unseres Geldes besteht aus solchen gedruckten Ziffern. Nur knapp 10 Prozent sind Bargeld. Technisch genannt: Banknoten.
→ Problem: Sie können Ihr ganzes vermeintliches Geld nicht als Bargeld abheben und somit „sicher“ bei sich zu Hause haben. Wenn das alle tun würden, bricht sofort das Bankensystem zusammen, denn es gibt nicht so viel Bargeld, wie wir Geld in Ziffern haben, sonder nur ein Zehntel. Wir müssen also darauf vertrauen, dass es nicht weg ist. Deshalb sind bankruns auch so gefährlich.
Kurios dazu: Nur Bargeld gilt offiziell als gesetzliches Zahlungsmittel. Bundesbank-Gesetz, Art 14, Absatz 1 Satz 2: “Auf Euro lautende Banknoten sind das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel.” Woraus sich 2 Fragen ergeben: Woher kommt das Buchgeld? Und warum dürfen wir damit zahlen?
Lüge #3 – Geld vermehrt sich
Geld wird geprägt, gedruckt und „geschöpft“. Es vermehrt sich nicht wie Schösslinge. Es wird aktiv geschaffen. Billionenfach.
Grundlegend gilt: Geld = Bargeld + Buchgeld. Dieses Geld entsteht so: 1. Die Zentralbank (ZB) druckt und prägt Bargeld. Das gibt sie den Banken, die es an uns und die Wirtschaft geben. 2. Die ZB überweist den Banken zusätzlich gegen Sicherheiten ZB-Geld. Das ist Buchgeld, also nur Ziffern. Davon kann die ZB soviel an Banken geben, wie die Sicherheiten stellen. 3. Die Banken nehmen das ZB-Geld als Reserve in ihre Bilanzen, um damit selbst Buchgeld zu erschaffen – aus dem Nichts. Wie sie das machen? Indem sie an uns, Unternehmen und den Staat (!) Kredite vergeben und dafür Zinsen einnehmen. Die Höhe des ZB-Geldes begrenzt diesen Geldschöpfungsprozess. Aus 5 € können so 50 € werden.
Ergo: ZB bringen über die Kreditwirtschaft Bargeld und ZB-Geld in Umlauf, woraus diese selbst Geld schaffen. Das nennt sich: Geldschöpfung.
→ Die Lüge: Geld entsteht aus sich selbst heraus, ohne aktives Zutun von irgendwem.
→ Das Problem: Wer glaubt, Geld „vermehrt“ sich, ignoriert, dass unser Geldsystem auf Krediten, also auf Verschuldung und Vertrauen basiert. Und nicht auf Sachwerten wie früher Gold. Außerdem wird ignoriert, dass es v.a. die private Finanz- und Kreditkartenwirtschaft ist, die Geld erschafft – und daran gut verdient. Denn sie steckt die Differenz zw. hohen Kredit- und niedrigen Sparzins ein. Verschleiert wird mit der Lüge „Geld vermehrt sich“ auch, wer die Macht im Geldsystem hat. Nicht gewählte Regierungen, sondern private Banken.
Bleibt die Frage: Warum dürfen wir mit Buchgeld zahlen, obwohl nur Banknoten Zahlungsmittel in der Euro-Zone sind? Weil im Massen-Zahlungsverkehr andere Absprachen getroffen werden dürfen, so das Verwaltungsgericht Frankfurt (Az.: 1 K 2903/15.F).
Lüge #4 – Geld ist Freiheit
Zu diesem Freiheits-Geld-Satz habe ich immer den Soundtrack von ABBA im Ohr: “All the things I could do …, if I had a little money …“ . Ja, wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre – wenn ich Geld hätte, dann wäre ich frei, das zu tun, was ich will. Gedanken aus dem 20. Jahrhundert.
→ Die Lüge: Erst mit Geld können Sie das machen, was Sie wollen, mögen und für richtig halten – sich also frei entscheiden. Freiheit ist ja, sich eigenverantwortlich nach eigenen Werten entscheiden zu können, also eine Wahl zu haben. Für oder gegen etwas.
→ Das Problem: Wenn dieser Satz Sie prägt, Geld ist Freiheit, schieben Sie Ihr Leben vor sich her, erkennen nicht, dass Sie immer eine Wahl haben. Sie rennen dem Geld verdienen hinterher, schränken sich ein, machen miese Kompromisse, schieben die Umstände vor. Warten ab, das Leben zu leben, was Sie sich erträumen. Und wenn Sie dann Geld haben, haben Sie vergessen, was Sie wollen und wie das geht, sich frei entscheiden.
„Freiheit ist ein Zustand der gegenwärtigen und nicht der zukünftigen Existenz.“ (Peter Koenig) . Treffen Sie im Jetzt nicht Ihre eigenen Entscheidungen nach Ihren Werten, werden Sie es auch später nicht tun. Mit Geld. Wir sind frei nur in uns selbst. Nicht Geld ist Freiheit. Sie selbst sind es.
Wie wäre dieser Satz für Ihren Kopf: Ich bin Freiheit – mit und ohne Geld. Jeah, klingt gut, neue Haltung, neues Mindset!
Lüge #5 – Das BIP misst Wohlstand eines Landes
Das BIP ist der Star unter den Wirtschaftszahlen – das Brutto-Inlands-Produkt. Das BIP drückt die Wirtschaftskraft einer Nation aus. Es ist der addierte Geld-Wert aller Waren und Dienste, die in einem Jahr hergestellt wurden.
→ Die Lüge: Alle Dinge und Dienste, die hergestellt einen Preis haben, steigern den Wohlstand. So die Logik des BIP.
→ Das Problem: Ist eine Gesellschaft wirklich reich und von hoher Lebensqualität, die alles verkäuflich oder teuer macht, das vorher umsonst oder billig war? Wie Trinkwasser aus dem Hahn vs. Mineralwasser in Plastikflaschen? Plastikmineralwasser erhöht das BIP.
Die meisten Dinge unseres Leben vollziehen sich dabei ohne Geld. Ehrenamtliche Arbeit, geschenkte Zeit, Hausarbeit, Kindererziehung, Freundschaften, Hilfsbereitschaft, Teilen, Pflegen der Alten und Kranken und vieles mehr. Dieses Einstehen füreinander – zum Großteil unentgeltlich geleistet von Frauen – macht uns reich. Es lässt sich aber nicht kaufen oder wird nicht monetär bewertet oder entlohnt. Die Lebensqualität, die damit verbunden ist, taucht folglich im BIP nicht auf. Dabei soll sie doch eine Messzahl von Wohlstand sein.
In welcher Gesellschaft wollen Sie leben? In einer, in der Sie für alles bezahlen müssen, die ein hohes BIP hat und als reich gilt? Oder in einem Land, das von Gemeinschaft lebt, vom Geben und Nehmen, mit einem niedrigeren BIP? Ist das BIP überhaupt eine sinnvolle Zahl zum Messen des Wohlstandes einer Nation?
Lüge #6 – An der Börse verliert man Geld
Dieser Lügen-Angstmacher-Satz ist nicht aus den Köpfen zu kriegen. Botschaft: Lass‘ die Finger von Aktien! Denken Sie das, müssen Sie dringend ihr Money Mindset ändern.
→ Lüge 1: Börse wird gleichgesetzt mit einem Spiel. Wer an der Börse investiert, der spielt. Und verliert oder gewinnt.
→ Lüge 2: Die Börse wird als Ort gesehen, an dem Dinge, hier Geld in Form fallender Aktienkurse, verloren gehen. Aus Versehen oder Unachtsamkeit?! So, wie wir über einen Stein stolpern? Hoppla!
→ Problem daran: Im Kopf entstehen Bilder, die Börsen- und Wirtschafts-Zusammenhänge falsch darstellen. Dadurch werden Ängste geschürt und irrationales Verhalten ausgelöst.
Wer ein Spiel spielt, der glaubt, es beeinflussen und kontrollieren zu können. Beides ist an der Börse unmöglich. Börse bedeutet Kontrollverlust und Demut. Dafür werden Investor’innen mit Renditen belohnt. Wer etwas verliert, glaubt wiederum, es wieder zu finden. Denn das Verlorene liegt ja irgendwo. Wenn es gut läuft, findet es jemand, und gibt es zurück. Behält dieser jemand aber das Verlorene, sehen wir es nie wieder. Als ob an den Börsen irgendwo Aktienkurse unter die Computer fallen und auf ihre Besitzer warten!
Falsche Sprachbilder lösen falsche Vorstellungen und Gefühle aus. An der Börse handeln wir z.B. Aktien. Kaufe ich eine Aktie für 100 €, zahle ich einem anderen die Summe, und er oder sie übertragen mir ihren Aktienanteil. Ein Tausch. Halbiert sich der Aktienkurs auf 50 € haben die Verkäufer immer noch meine 100 €. Mein Geld ist also nicht „verloren“, es hat nur jemand anderes! Und die 50 € Kurs(buch)verlust? Sind mein Risiko. Risiko als Wahrscheinlichkeit des Eintritts von Kursverlusten, die erst zu Verlusten werden, wenn ich verkaufe.
Die Börse ist ein Spiegel von Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Angebot, Nachfrage. Verstehen Sie die Wahrscheinlichkeit von Kursänderungen, die sich daraus ergeben, verstehen Sie Risiko, können damit umgehen und erfolgreich investieren.
Lüge #7 – Geld bedeutet Sicherheit
Geld und Sicherheit – diese Beziehung scheint so selbstverständlich zu sein, dass wir nicht im Traum darauf kommen, sie zu hinterfragen. Tun wir es dennoch. Hinterfragen wir dieses Denken.
→ Die Illusion: Glauben Sie auch, ein gewisser Geldbetrag gewährleiste Ihnen persönliche Sicherheit? Haben Sie einen genauen Betrag dafür im Kopf? Und finden Sie auch, Sie sollten mehr Geld zur Seite legen, zur Sicherheit?
Wenn ja, sparen und investieren Sie. Was gut ist! Die Finanzpolster werden also dicker. Irgendwann fangen Sie an, ängstlich auf Ihr Geld und Vermögen zu sehen. Sie schließen Versicherungen ab. Trauen Menschen nicht mehr. Blicken angstvoll auf Ihr Depot. Bauen im Haus Alarmanlagen ein …
→ Das Problem: Je stärker Sie daran glauben, dass Geld Ihnen Sicherheit gibt, desto mehr Geld werden Sie anhäufen. Nur: Wo hört dieses Anhäufen auf? Wann fühlen Sie sich sicher? Bei 300.00 €? Bei 1 Million? Wenn Ihr persönliches finanzielles Ziel erreicht ist? Welches?
Wer Geld spart und investiert, um sich sicher zu fühlen, wird seine innere Ruhe nicht finden. Sondern dazu tendieren, sich selbst zu beschränken, um den wachsenden Geldschatz zu schützen. Und das ist nicht Ausdruck von Sicherheit, sondern Unsicherheit. Wann also ist Geld Sicherheit? Als dauerhafter Zustand gar nicht. Höchstens als kurzfristige Euphorie. Geld kann klar Probleme lösen helfen. Ob Sie sich aber sicher in Ihrem Leben fühlen, hängt nicht am Geld. Es hängt an Ihnen, Ihrem Vertrauen in sich, das Leben zu meistern, egal, was kommt. Sie vertrauen in Ihre Stärke, Willens- und Widerstandskraft und Ihren Mut, schon einen (Aus)Weg zu finden.
Keine Million der Welt kann einem diese Sicherheit und Zuversicht im Leben schenken. Nur wir selbst. Aktiv und bewusst. Und erst dann kann Geld uns Sicherheit geben.
Lüge #8 – Geld macht unabhängig
Habe ich ganz viel Geld, muss ich nicht mehr arbeiten, muss nicht mehr auf andere hören, muss nichts machen, was ich nicht will. So ähnlich denken sicher die Meisten, wenn sie hören: Geld macht unabhängig.
→ Die Lüge: Erst Geld gibt den Freiraum, dass Sie – unbeeinflusst von äußeren Umständen – über Ihr Leben so entscheiden können, wie Sie es für richtig halten. Dass Sie denken, tun und lassen können, was Ihnen entspricht.
→ Das Problem: Wer denkt, erst mit Geld unabhängig zu sein, fügt sich in (s)ein Schicksal, fügt sich in die Fremdbestimmtheit, anstatt sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und nach eigenen Werten zu gestalten.
Ersetzen wir unabhängig mit selbstbestimmt und selbstständig, wird die Lüge, das falsche Versprechen, sichtbar: Selbstbestimmt bin ich mit Geld. Beispiel Lottogewinner: Sie würden mit einem Schlag selbstbestimmt handeln. Was aber tun sie in fast allen Fällen? Sie verprassen das Geld, hören auf „Berater“ und ruinieren sich. Um wirklich unabhängig zu entscheiden und zu handeln brauchen wir innere Unabhängigkeit. Das ist wie bei Lüge 4: Geld ist Freiheit.
Innerlich sind wir dann unabhängig, wenn wir aus uns selbst heraus aktiv handeln und dafür Verantwortung übernehmen. Wahre Unabhängigkeit entsteht in uns, im Denken. Es ist eine Einstellung zum Leben und zu sich selbst, die sich entwickelt. Geld kann das nicht erzeugen. Sie können also auch ohne das große Geld den Job ausüben, der Ihnen Freude bereitet. Können nach Ihren Werten und Überzeugungen leben. Wenn Sie innerlich unabhängig sind. Kommen Sie dann zu Geld, umso besser.
Lüge #9 – Männer können besser mit Geld
Finanzen sind Männersache. Die können das mit Mathe und Risiko. Diese Ansicht ist selbst heute immer noch verbreitet.
→ Die Lüge: Männern wird qua Geschlecht eine intellektuelle Kompetenz zugewiesen, die sie rein durch ihre Genetik hätten.
→ Das Problem: Sitzen Sie diesem absurden Money Mindset auf, schneiden Sie sich selbst ins Fleisch. Die Machtverhältnis in Beziehungen verschieben sich. Von Gleichberechtigung kann nicht die Rede sein. Mit oft fatalen Folgen für Frauen für das gesamte Leben – wie Abhängigkeiten und Armut.
Männer und Frauen gehen so mit Geld um, wie sie es v.a. in der Kindheit gelernt haben – von den Eltern, durch die Rollenzuweisungen, das geistige, kulturelle, wirtschaftliche Umfeld. Mit genetischen Vorgaben hat das nichts zu tun.
Die Angst der Männer vor der (finanziellen) Eigenständigkeit der Frauen ist der Grund für Lüge #9 als vermeintliche Gesetzmäßigkeit. So waren Frauen in Dtl. bis Ende der 70er Jahre per Gesetz finanziell entmündigt. Sie durften nicht erwerbstätig sein, mussten sich um Haushalt, Kinder, Mann kümmern, erhielten Haushaltsgeld, mit dem sie auskommen mussten. Sie durften kein eigenes Konto haben und ihr Vermögen nicht selbst verwalten. Männer dagegen waren erwerbstätig, spekulierten, optimierten, investierten, bestimmten. Frauen haben aufgrund dieser Bevormundung gelernt, mit wenig zu haushalten. Wer immer noch denkt, Männer haben das mehr drauf mit dem Geld als Frauen, sieht sich bitte die Verursacher aller Finanzkrisen der vergangenen Zeiten an. Sie sind vorrangig das Werk von Männern.
Es ist Zeit, das Denken, Frauen sind nicht gut mit Geld, auf den Müllhaufen der Geschichte zu kicken. Weg mit diesem überholten Gedankengut, was heute neudeutsch als Money Mindset bezeichnet wird.
Frauen können Finanzen genauso gut/schlecht wie Männer. Nicht das Geschlecht entscheidet sondern Finanzbildung, Selbstvertrauen, Ausprobieren, Üben, selbst Machen. Ran ans Geld!
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Hi,
ich bin gerade auf deinen Blog gestoßen und bin echt begeistert! Vor allem mit Punkt 9 kann ich mich echt identifizieren und arbeite im Moment intensiv an meinem Money Mindset. Vielen Dank für den schönen Beitrag!
Alles Liebe
„So waren Frauen in Dtl. bis Ende der 70er Jahre per Gesetz finanziell entmündigt. Sie durften nicht erwerbstätig sein, mussten sich um Haushalt, Kinder, Mann kümmern, erhielten Haushaltsgeld, mit dem sie auskommen mussten. Sie durften kein eigenes Konto haben und ihr Vermögen nicht selbst verwalten. Männer dagegen waren erwerbstätig, spekulierten, optimierten, investierten, bestimmten. Frauen haben aufgrund dieser Bevormundung gelernt, mit wenig zu haushalten. Wer immer noch denkt, Männer haben das mehr drauf mit dem Geld als Frauen, sieht sich bitte die Verursacher aller Finanzkrisen der vergangenen Zeiten an. Sie sind vorrangig das Werk von Männern.“
Meine Anmerkung zu diesem Absatz: Hier muss unterschieden werden zwischen Ost- und Westdeutschland – denn Frauen in Ostdeutschland hatten einen anderen Stand, andere Gesetze etc. und konnten viel eher als in Westdeutschland ein eigenes Konto haben, ohne Mann zu fragen arbeiten gehen etc. Nicht zwangsläufig dachte Frau, dass Mann das besser hinbekommt mit den Finanzen – denn sehr oft wurde sie eines besseren gelehrt.
Das ist so ein wichtiger Blogartikel. Leider gibt es immer noch viele Frauen, die sich abhängig machen, zu wenig Finanzwissen besitzen oder nicht wissen, wie sie ihre Finanzen regeln sollen. Mittlerweile gibt es zum Glück etliche Frauen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen gerne teilen. Am Anfang steht für mich immer das Mindset. Ich erkenne, dass Geld etwas Neutrales ist. Oftmals ist Geld mit negativen Gefühlen behaftet, es erscheint schmutzig. Das ist natürlich Quatsch. Ich musste das aber auch verinnerlichen. Mit dem richtigen Mindset geht es dann ans kluge Investieren. Warum sollten Frauen nicht auch am Aktienmarkt teilhaben? Es gibt zum Beispeil mit ETFs sehr gute Produkte, um langfristig zu investieren und ein Vermögen aufzubauen. Auch hier gibt es reichlich Infos im Internet. Informiert euch!