Womit verdienen Banken ihr Geld? Warum verkaufen sie 80-jährigen Rentnern Versicherungen mit Laufzeiten von 12 Jahren? Wieso nennen sich Bankangestellte Bankberater und Beraterinnen, wo sie doch etwas ganz anderes tun als ihre Kund’innen zu beraten? Und wie konnte es passieren, dass die Investmentbank Lehman Brothers einer alten Frau Zertifikate verkaufte?
Wie ticken Banken, Banker, Berater’innen?
Das war die Frage dieser Folge des sehr erfolgreichen Podcast-Formates von Finanzwesir und Finanzrocker. Es ging um ein „Sittengemälde“ und um die „Bank zu Beginn des 21. Jahrhunderts“, wie es Finanzwesir Albert Warnecke beschreibt. Nicht Bankenbashing, dafür unaufgeregte Aufklärung.
Zwei Gäste waren geladen – Martin vom Blog Blackwater.live und ich, die Geldfrau. Die Runde hat mir viel Spaß gemacht!
Warum wir zwei? Weil ich seit über einem Jahrzehnt im Inneren von Banken recherchiere, wie im Vorfeld und während meiner Beobachtung des Strafprozesses gegen 6 Ex-Vorstände der HSH Nordbank. Und Martin, weil er viele Jahre selbst als Banker und Bankberater gearbeitet hat und er somit Teil der Geldmaschinerie war. Er hat inzwischen Abstand davon genommen.
Den Podcast gleich anhören bei: Finanzwesir oder Finanzrocker
Es ist schon der 73. Podcast von Finanzwesir Albert Warnecke und Finanzrocker Daniel Korth. Die Podcasts der beiden Finanzblogger sind extrem beliebt. Die 73. Folge erschien bereits am 1. Juli. Dass ich sie erst heute beschreibe, liegt daran, dass ich im Urlaub war und es vorher nicht mehr geschafft habe, Ihnen die Folge ans Ohr zu legen.
Also jetzt!
Vertrauen Sie Ihrer Bank, Ihrem Bankberater? Bitte nicht.
Warnecke und Korth wollen mit dieser Podcastfolge Banken und Bankberater ‚innen so zeigen, wie sie sind und in welchem Spannungsverhältnis sie stehen, quasi als Sittengemälde einer Institution, die
- schwer unter Druck steht, weil sie zwischen Regulation und Internet-Disruption zermahlen wird und deshalb
- zu verzweifelten Strategien greift. Was alte etablierte Industrien so machen: Lobbyarbeit bei den Mächtigen, wildes um sich schlagen mit Juristen, halbherzige Innovationen, aussitzen… Letztlich all das, was Clayton Christensen in „The innovator’s dilemma“ beschrieben hat. Aufklärung also. Denn – mal Hand auf’s Herz – was denken Sie, wie Banken arbeiten? Welches Interesse Ihre Bank an einem Gespräch mit Ihnen hat?
Banken haben in der Vergangenheit immer mit Vertrauen bei ihren Kund’innen geworben. Erfüllt haben sie es nicht. Warum? Weil das Buhlen um Vertrauen Ablenkungsmanöver sind, zum Einlullen der Kundschaft.
Die zahllosen Bankenkrisen, -pleiten und Anlageskandale belegen das unbestechlich.
Wenn aber klar ist, wie Banken funktionieren und Bankberater handeln, dann wissen Sie, was Sie erwarten können und was nicht. Vor allem: Was nicht! Dann durchschauen Sie die Ablenkungsmanöver.
Sie gehen ja auch nicht zu einem VW-Händler und mosern hinterher, dass er Ihnen keinen BMW gezeigt hat. Bei Banken aber glaubt die Mehrheit der Deutschen immer noch, die Bank“berater“ beraten sie wirklich.
Bankberatung ist keine Beratung auf persönlicher Basis und im Interesse der Kund’innen wie bei Anwälten und Steuerberater’innen. Sondern reiner Verkauf von Produkten wie Riester, Rürup, Aktienfonds der Bank – zugunsten der Bank! Immer. Die Bank berät sich quasi selbst 🙂
Bankberater ‚innen sind Produktverkäufer ‚innen, Vertriebler, keine Vermögensberatung in Ihrem Sinne, also für Sie und Ihre Bedürfnisse.
Bei Banken gibt es keine unabhängige Beratung
Es verbirgt sich also ein schwerer Interessenkonflikt in der „Beratung“ bei Banken. Deshalb ist Vertrauen die falsche Einstellung bei Treffen mit Bankberater ‚innen.
Besser: Sie beraten sich selbst und hinterfragen die Zusammenhänge.
In dem Sie sich finanzbilden, Interesse am Thema Geld entwickeln, nachdenken über Geld und darüber mit anderen reden. Sich Wissen aneignen zum Beispiel mit meinen Online-Kursen, mit Podcasts und Finanzblogs, mit Büchern, über social media wie Instagram und facebook und damit Ängste und Blockaden abbauen.
Und wenn Sie doch Hilfe brauchen, suchen Sie sich eine Honorarberaterin, einen Honorarberater, statt zur Bank zu gehen. Das scheint zwar auf den ersten Blick teuer. Bezogen aber auch das gesamte Leben sind Honorarberater ‚innen in jedem Fall die günstigere Wahl.
Weil die finanziellen Schäden durch die Interessenkonflikt der Bankberater ‚innen, die hohen Bankprovisionen und schlechten Anlageprodukte um ein Vielfaches bei Ihnen zu Buche schlagen, als Sie das Honorar von unabhängigen Berater’innen kostet.
Also: Hören Sie rein in diesen Podcast. Er biete viele wichtige Insidereinblicke und hat schon zu spannenden Diskussionen geführt.
Podcastfolge 73: Bank von innen – anhören beim Finanzwesir
Zum Weiterlesen
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