Miese Rente in der Ehe: Bauen Sie jeder eine eigene Altersvorsorge auf!
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Die Rente von Frauen in Deutschland ist ein Desaster. Sie ist erschreckend niedrig angesichts der Zeit und Kraft, die Frauen der Gesellschaft geben.
Woran das liegt? Weil (verheiratete) Frauen – wenn sie Mutter werden – ihre Zeit mehrheitlich den Kindern schenken und dem „Rücken-Freihalten“ ihrer Männer. Anstatt einer eigenen Berufstätigkeit nachzugehen und eigene, hohe Rentenansprüche und eigenes Vermögen aufzubauen. Und so für sich selbst sorgen.
Die Hälfte der berufstätigen Mütter tritt beruflich sogar lange in einem Teilzeitjob kürzer, weil die Kita früh zumacht, der Mann nicht mitzieht, es keine Schulspeisung gibt, so die OECD. Eine Entscheidung mit erheblichen Folgen – für die Rente, aber nicht nur.
Dazu werden Frauen in Deutschland weiterhin schlechter bezahlt als Männer. Das Statistische Bundesamt spricht von einer Lohnlücke von 21%. Die OECD hat zwischen vollzeitbeschäftigen Frauen und Männern die eklatante Lohnlücke von mehr als 13% errechnet.
Das schlägt zusätzlich negativ auf die Rente von Frauen durch. Und das nicht genug!
Frauen wenden zudem deutlich mehr Zeit für unbezahlte Arbeit auf als Männer. Während Männer pro Tag im Schnitt 2h unbezahlt arbeiten, summiert sich dieses gesellschaftliche Geschenk bei Frauen auf 3,6 h pro Tag, also eineinhalb Stunden mehr.
Diese Zeit fehlt, um Geld zu verdienen. Und für die eigene Altersvorsorge, sprich die Rente.
Es ist wichtig, als Frau diese Fallstricke zu (er)kennen und sie für sich zu durchdenken und zu klären, bevor ein Kind unterwegs ist und die stereotype Rollenfalle zuschnappt.
Ohne die Care-Arbeit von Frauen würde unsere Gesellschaft kollabieren. Bei der Rente im Alter schlägt sich diese Wertarbeit aber nicht nieder. Wie auch. Einen Rentenanspruch in der gesetzlichen Rentenkasse erwerben Menschen nur mit einem bezahlten Job. Unentgeltliches Kümmern um andere über Jahrzehnte wird nicht anerkannt.
Alles das hängt Frauen finanziell ab. Frauen erhalten im Schnitt 60 % weniger Rente als Männer. 60 %! Bekommt ein Mann also auf eine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung plus eine eventuelle Betriebsrente von etwa 1.600 €, gibt es für Frauen nur 645 €. (Quelle: Frauenhofer-Institut)
Wissenschaftlich nennt sich das: Gender Pension Gap. Im Leben heißt das: Frauen-Armut.
Verrückt: Diese Altersarmut trifft vor allem verheiratete Frauen. Ihre Rentenlücke liegt sogar bei 64 %! Also noch höher. Bei geschiedenen Frauen beträgt der Abstand noch statistische 19 %. Und Ledigen fehlen 9 % zum Gleichstand mit den gesetzlichen Rentenansprüchen von Männern.
Heißt:
Was die Statistik und die Daten des Frauenhofer-Institutes aufdecken: Ehe hält Frauen finanziell abhängig vom Partner – und dazu arm!
Scheidung? Für Frauen im Alter nicht drin. Zwar steht ihnen bei Scheidung die Hälfte der Rentenpunkte des Ehemannes zu. Die aber füllen die eigene Rentenlücke nicht aus.
Verlassen Sie sich als Ehepaar auf die Rente des Alleinversorger-Einkommens mit ein bisschen Dazuverdienst der Frau, wird die Rente für 2 höchstens so reichen. Im Trennungsfall haben beide ein Problem, die Frau ein deutlich größeres.
Das Ehegattensplitting ist übrigens der Steigbügel in die eheweibliche Abhängigkeit. Weil das Ehegattensplitting ein hohes und ein niedriges Einkommen belohnt. Nur mit dieser Ungleichheit sparen Ehepaare Steuern. Mit gleich hohen Einkommen lassen sich keine Steuern sparen.
Wir Frauen stecken in einem Dilemma. Auf der einen Seite wollen wir unsere Kinder begleiten, mit ihnen Zeit verbringen, für unsere Partner’innen da sein und gut leben. Darüber aber die finanzielle Eigenständigkeit zu vergessen, dem Partner zu überlassen oder hintenan zu stellen, ist nicht nur kurzsichtig gedacht, sondern ignoriert die hässlichen Realitäten.
Deshalb: Frauen, übernehmt für euch finanziell Verantwortung. Redet mit euren Männern, verhandelt um eine eigene Rente! Es geht um eure Zukunft. Und Männer: Verhandelt mit euren Frauen! Sichert sie und euch ab.
Zu einer gleichberechtigten Beziehung gehört, dass sich beide Partner’innen gegenseitig für das Alter absichern. Und zwar so, dass beide eine gleichwertige (!) Altersvorsorge haben. Also: eine Rente ohne geschlechtsspezifische Lücke!
Dann, und nur dann, ist in Zukunft für beide genug da. Leben Sie im Alter als Paar weiterhin zusammen – Klasse! Sie schöpfen aus dem Vollen. Gehen Sie dagegen getrennte Wege ist auch in diesem Fall genug für beide da.
Und Scheidung trifft nicht immer die Anderen. Sie trifft statistisch jedes 3. Paar. Von 3 Paaren in Ihrem Freundeskreis wird also statistisch gesehen eines geschieden. Sie können würfeln, welches es sein könnte … Der Trend geht sogar zu jeder 2. Ehe. Von denene, die also heiraten, wird die Hälfte wieder geschieben.
Sie können dabei selbst viel tun gegen die hässliche Rentenlücke, vor allem bei verheirateten Müttern.
Ein paar Ideen, ohne abschließend den Stein der Weisen aufgehoben zu haben.
Bauen Sie von Anfang an für beide eine gleichwertige Altersvorsorge auf. Entweder für beide die gleiche Zielrente für jede/n Partner’in, zum Beispiel 3.000 € und mehr. Oder eine gleichwertige gemäß des eigenen Einkommens bei Vollzeit.
Ich bevorzuge die gleich hohe Zielrente. Denn!
Frauen werden in Deutschland qua Geschlecht 21% geringer entlohnt als Männer. Das liegt vor allem daran, dass in der weiterhin männlich dominierten Wirtschaftswelt das Einversorgermodell immer noch in den Köpfen herumspukt. Der Mann verdient das Geld, die Frau etwas dazu. Wozu Frauen dann hochwertig entlohnen?
Heißt: Die Arbeitsstrukturen benachteiligen Frauen immer noch. Und bevorzugen Männer qua Geschlecht. In einer Ehe können wir diese Diskriminierungen neutralisieren.
Hört einer der Partner’innen wegen der Kinder auf zu arbeiten, und hat auch keinen 450 €-Job, werden die Rentenansprüche dennoch weiter gezahlt. Aus der gemeinsamen Haushaltskasse.
Sie nehmen dafür z.B. den monatlichen Rentenbeitrag der Vollzeit und zahlen diesen freiwillig an die gesetzliche Rentenversicherung. Informieren Sie sich dort über diese Möglichkeit. Ist es in ihrer speziellen Situation nicht möglich, wählen Sie Version 3:
Wenn einer der Partner’innen wegen der Kinder beruflich kürzer tritt zum Beispiel mit einer Teilzeitstelle, kann leider die gesetzliche Rentenversicherung nicht freiwillig aufgestockt werden. Die entstehende Lücke zwischen früherem Vollzeit- und heutigem Teilzeitjob sollte dann privat aufgestockt werden.
Sie könnten z.B. die Differenz zwischen dem Rentenbeitrag in Vollzeit und dem in Teilzeit nehmen und diese Differenz privat anlegen und so ein zusätzliches Vermögen aufbauen – zum Beispiel durch einen ETF-Sparplan, Aktien oder (fremd genutzte) Immobilien.
Ein Eigenheim ist dabei keine Altersvorsorge im Sinne einer Rente. Warum? Weil es keinen monatlichen Einkommensstrom liefert, den Sie als Rentnerin aber brauchen. Ein Eigenheim kostet vor allem. Es ist eine Verbindlichkeit. Kein Vermögen, solange Sie es selbst bewohnen. Vermögen zeichnet aus, dass Sie damit mehr Geld einnehmen als dafür aufwenden.
Sie können auch in einem Ehevertrag regeln, welches Vermögen für die Altersvorsorge der Frau vorgesehen ist. Und: Dass im Fall einer Scheidung ein bestimmter Unterhalt an die oder den wirtschaftlich schwächere’n Partner’in gezahlt wird.
Denken Sie das Unmögliche!!! Wenn wir wirklich Gleichberechtigung leben wollen als Gesellschaft geht es nicht ohne die Männer. Gleiche Teilhabe im Haushalt und bei der Kindererziehung.
Das heißt: Beide gehen zu gleichen Teilen in Elternzeit, wenn Kinder kommen. Beide 6 Monate oder jeder 1 Jahr. Wie wäre das? Wenn weiterhin wir Frauen immer nur kürzer treten, verfestigen wir selbst die uns benachteiligenden Lohn- und Renten-Strukturen.
Ohne die Männer geht es nicht. Ohne ihren Kampf um Gleichberechtigung. Ihre Gleichberechtigung, Vater sein zu dürfen. Zwar kriegen Männer dann womöglich zum ersten Mal selbst zu spüren, was es heißt, durch Kinderhaben benachteiligt zu werden.
Aber je mehr diese Diskriminierung sichtbar wird, desto mehr nimmt der Druck auf Arbeitgeber und Politik zu, sie endlich zu beenden.
Noch ein Vorschlag, um alte, krustige Strukturen aufzubrechen, die Mütter – und auch Väter – benachteiligen: Teilzeit ist das neue Vollzeit!
Statt weiterhin der 40 h-Woche aus der Zeitrechnung des Einversorgermodells hinterher zu hecheln, lassen Sie uns für die gesellschaftlich verträglichere 30 h-/25 h-Woche eintreten. Teilzeit für alle. Bei gleichem Lohn wie für die 40 h-Woche.
Dann wäre mehr Zeit für die Kinder da, für den Haushalt und gemeinsame Freizeit. Für Freunde und gesellschaftliches Ehrenamt.
Jaja, ich weiß. Das klingt utopisch. Aber ein vereintes Deutschland galt bis 1989 auch als Utopie. Und was haben wir heute? Ein vereintes Deutschland. Auch die Abschaffung der Sklaverei galt als Utopie. Bis sie ein Ende hatte. Und schon Karl Marx schrieb in seinem Hauptwerk „Kapital“, dass in einer nahen Zukunft (Utopie) die Menschen nur noch wenige Stunden zu arbeiten bräuchten, denn Geld wäre genug da. Das haben wir längst erreicht, müssten es nur noch in die Tat umsetzen. 🙂
In Hollywood ist er besonders krass: der Gender Pay Gap. Weibliche Schauspielerinnen verdienen da gut mal nur die Hälfte oder ein Drittel ihrer Kollegen. Was daran etwas ändern könnte? Transparenz. Offenheit der Männer, die über ihre Gehälter und Gagen reden; Frauen, die die niedrige Entlohnung ansprechen. Andere Gesetze.
Seit 1. Januar 2018 gilt in Island beispielsweise ein Gesetz, das es verbietet, Frauen weniger zu bezahlen als Männern. Es geht also!
Machen wir Druck, Sie und ich. Am Arbeitsplatz, politisch, in Diskussionen, vor Verantwortlichen, gegenüber Arbeitgebern, Gewerkschaftern. Fragen Sie nach, reden Sie mit Arbeitskollegen über den Lohn. Verschwiegenheitsklauseln in Arbeitsverträgen sind rechtlich unwirksam. Verändern wir die Arbeitswelt!
Schaffen wir es, den in vielen Studien nachgewiesenen Gender Pay Gap in Deutschland auszumerzen, sinkt auch die Rentenlücke für Frauen – und die Rente steigt.
Wie stehen Sie dazu? Wie übernehmen Sie für sich die finanzielle Verantwortung, auch für die Zeit, wenn Sie Rentnerin sind? Haben Sie weitere Vorschläge, die ich hier nicht berücksichtigt habe?
Die Blogger-Kollegen Finanzrocker und Finanzwesir haben zum Thema „Finanzielle Folgen einer Scheidung“ einen sehr informativen Podcast gemacht. Sie interviewen darin die versierte, Münchner Scheidungsanwältin Dr. Anja Lotter.
→ Was macht eine Scheidung mit meinen Finanzen?
Studie Frauenhofer-Institut Der Gender Pension Gap
DIE ZEIT Wer hat eigentlich verdient, gut zu leben?
Robert Franken Männer definieren Leistung, Frauen sind die Leidtragenden
Ein aufmerksamer Leser wies mich auf Folgendes hin.
Das ist freilich auch ein kluger Gedanke. Suchen Sie sich Arbeitgeber, die Sie erstens diskriminierungsfrei bezahlen. Und zweitens auch noch das Leben verstehen mit seinen verschiedenen Phasen: Heranwachsen, Erfahrung sammeln, Eltern werden, Eltern pflegen etc.
Das meint eine lebensphasenorientierte Personalpolitik. Wo es Zeitkonten gibt zum Beispiel. Oder wo Sie als Vater 1 Jahre Elternzeit nehmen können, ohne, dass sie dafür in ihrem Job bestraft werden.
Hallo,
Ein super Artikel mit vielen Denkanstößen.
Insbesondere das Ehegattensplitting ist nicht mehr zeitgemäß und sollte abgeschafft werden. Das würde einen Anreiz zu gleichem Verdienst geben und damit auch zu ähnlichen Rentenbeiträgen führen.
Auch unser Rentensystem begünstigt diese Diskriminierung, womit ich zu einem kleinen Fehler im Beitrag kommen möchte (ohne Beschäftigung keine Rente):
Pro Kind erhält die „Person die das Kind überwiegend betreut“ bis zu 36 Monate Kindererziehungszeit vom Staat.
Das ergibt im Durchschnitt 96€ mehr Rente im Monat pro Kind.
Diese Zeit erhält nach unserem Rentenrecht allerdings standardmäßig immer die Mutter. Sie kann nur maximal 2 Monate rückwirkend dem Mann zugesprochen werden. Und das auch nur mit Zustimmung der Mutter. Ich selbst musste einen Kampf mit der RV führen, damit mir diese Kindererziehungszeit (während der Elternzeit) anerkannt wurde und das obwohl keinerlei Einwände meiner Frau bestanden, die als Beamtin ohnehin keine gesetzliche Rente beziehen wird.
Solange die Rentenversicherung selbst nach der Formel: niedrige Rente für die Frau + Kindererziehungszeiten + Witwenrente werden es schon richten kalkuliert haben wir auch dort eine große Baustelle.
https://bit.ly/2R63CRn
Hi Tobias,
danke für Deine Erfahrungen!
Dass ich die 3 Rentenpunkte pro Kind nicht erwähnt habe liegt daran, dass sie am eigentlichen Problem nichts ändern. Sie sind nice to have aber eben nicht mehr.
Dass Du so darum kämpfen musstest, ist freilich auch schräg! Wenn schon, denn schon.
Ehegattensplitting bitte gerne abschaffen, dann aber bitte auch die Unterhaltspflicht für Ehepartner!
Und im Urlaub geht der Besserverdienende ins 5-Sterne Hotel und der andere Sicht sich eine 1-Sterne absreige, bei der es durchs Dach regnet. Das ist nur konsequentes weiterdenken der forderungen.
Hallo Tobias,
was Sie schildern, ist nicht das konsequente Weiterdenken der Gedanken zu einer gleichberechtigten, finanziellen Teilhabe unter Eheleuten und Eltern. Es ist Polemik und Beleidigtes-Leberwurst-Denken.
Beste Grüße!
Splitting ist toll, weil man unterschiedlich verdient und damit die
Steuer senken kann. Der/die mehrverdienende spart was und gibt
es idealerweise an den geringerverdienenden(oft die Frau) weiter,
die/der andere Leistungen erbringt.
Liebe Dani
Ich bin ganz der gleichen Meinung:
Frauen müssen ausreichend gesetzliche Rente bekommen!
Und ich bin sehr dafür, dieses Thema immer wieder anzusprechen.
Aber in einer „normalen“ Ehe, also in der Zugewinngemeinschaft, werden doch am Ende die von beiden erworbenen Rentenansprüche in der gesetzlichen Rentenversicherung geteilt, also gibt der Partner, der mehr erworben hat im Laufe der Ehe, die Hälfte seiner mehr erworbenen Rentenansprüche an den anderen Partner (klassisch an die Frau) ab, so dass beide in diesem Modell die gleichen Ansprüche in der Ehe erworben haben.
Das Problem, dass dieser Anspruch dann nicht reicht, haben also auch BEIDE Parteien, denn nach der Ehe noch so viele Rentenpunkte zu erwerben, dass es für eine gute gesetzliche Rente reicht, wird, gerade bei langjährigen Ehen, schwierig.
Auf diesen Punkt sollten wir mehr hinweisen, erst dann werden die Männer die Notwendigkeit einsehen, dass Frauen anständige Ansprüche erwerben müssen.
Ich bin wie gesagt sehr für die Rechte der Frauen, aber dieses Problem betrifft sonst im Fall einer Scheidung beide in gleichem Maße, denke ich. Was meinst du dazu?
Liebe Esthi,
absolut richtig! Wenn, im krassesten Fall, nur ein Ehepartner Rentenpunkte sammelt, der andere nicht, geht bei Scheidung alles durch 2. Dann hat in der Tat auch der für Geld arbeitende zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben. NUR – und das sprichst Du auch an: Der, der immer erwerbstätig war, kann auch weiterhin einen qualifizierten Job nachgehen und Rente aufbauen. Dem Partner ohne Job steht das nicht offen, da bleiben nur mies bezahlte Aushilfsjobs.
Genau deshalb ist es auch für Männer wichtig zu erkennen, das eine eigenständige Rente für ihre Frauen ihnen hilft.
Danke, dass Du nochmal darauf hingewiesen hast.
Und es damit stärker betont wird.
21% weniger Gehalt für Frauen liest sich einfach schön, los alle aufregen! Blöd das er in der Realität viel niedriger ist. So wird bei der Betrachtung meist der öffentliche Dienst komplett ausgeklammert oder teilweise nicht berücksichtigt das manche Menschen einfach weniger arbeiten können oder wollen.
Sollte einer der Partner für die Kindererziehung kümmern und kürzer treten, sollten die Partner eine zusätzliche Form der Altersvorsorge als Ausgleich haben. Riester Vertrag auf ETFs und die Zuschüsse für die Kinder nehmen wäre mein Vorschlag. Das muss man aber auch fordern. Zu oft heißt es dann „Ach um Geld kümmert sich mein Mann/Frau“ und es ist gar kein Interesse da sich darüber Gedanken zu machen. Das ist Schade.
Lieber Christian,
kleine Anmerkung – ich würde zu ETFs raten ohne Riester 🙂
Und deshalb mache ich das ja, damit mehr Frauen selbst Lust bekommen, sich um die Kohle zu kümmern. Hilf Du bitte auch mit!
Lieber Tobias,
liebe Geldfrau,
bzgl der Rentenpunkte für 36 Monate:
Eine Frau erhält pro Kind zwar 3 Rentenpunkte, ABER (!!!!!) bloss einen einzigen pro Jahr in der sie sich in Elternzeit (bezahlt oder unbezahlt) befindet und kann durch ihre Teilzeit Tätigkeit dann noch ca. max 1 Rentenpunkte „dazu verdienen“ (wenn sie min. das Durchschnittsgehalt verdient).
Während der nicht erwerbstätigen Elternzeit kann man NICHT freiwillig in die Rentenkasse einzahlen und die Rentenpunkte ggf. in der Höhe anpassen auf die man vorher bei Vollzeit Tätigkeit gekommen wäre. Das ist ziemlich unfair von der Rentenkasse geregelt.
Viele Grüße von einer sog. (vermeintlichen) Gutverdienerin – jetzt Mutter – mit fehlenden Rentenpunkten.
Liebe gutverdienende Mutti 🙂
Danke für den Hinweis, dass während der nicht erwerbstätigen und pflichtversicherten Elternzeit keine freiwilligen Beträge in die Rentenkasse möglich sind. Ich habe das nochmal bei der Rentenkasse nachgefragt. Und ja, bei Pflichtversicherung können wir die Rente nicht aufbessern mit freiwilligen Zusatzzahlen.
Seltsame Regelung, anyway.
Hallo,
ich möchte mal ganz polemisch nachfragen, ob das Konzept „für den zu Hause bleibenden Partner in die Rentenkasse einzahlen“ nicht vollkommen überholt ist. Worüber reden wir denn, 3-4 Rentenpunkte, also vielleicht 100€ (Brutto!!!). Das die Rente selbst bei durchgehender Vollzeit nicht reichen wird ist bekannt. Warum mehr Wasser in einen kaputten Eimer kippen?
Ich bin nicht verheiratet, kann also nur theoretisch argumentieren. Aber mein Ansatz (der dann natürlich mit der Frau abgestimmt werden muss) ist, vom (gemeinsamen) Haushaltsnetto gehen 30% weg und werden für die Altersvorsorge zurückgelegt – jeder bekommt eine Hälfte des Betrags. Für mich heißt das ETF Weltprotfolio, was meine (zukünftige) Frau damit macht ist ihr Ding.
Dieses Prozedere wird einfach stur bis zur Rente/Scheidung weitergeführt. Ein Kind kommt und einer bleibt zu Hause? Das Haushaltsnetto wird weniger, die Ausgaben höher, das Prinzip bleibt. 15% bekommt jeder für die private Altersovorsorge.
Ich bin in der glücklichen Lage (sehr) gut zu verdienen, dass heißt sehr wahrscheinlich werde ich „Familienernäherer“. Das würde ich jetzt nicht pauschal als altmodisches Matchodenken nennen, sondern einfach aus ökonomischen Gesichtspunkten. Da ich aber auch an der Entwicklung meines Nachwuchs teilhaben möchte, spare ich jetzt schon einen zusätzlichen Betrag, der eine Teilzeit für die Kindererziehung finanzieren soll.
Hallo,
ein guter Beitrag, allerdings sehe ich das mit dem Eigenheim etwas anders. Es liefert in dem Sinne keinen Einkommensstrom, spart aber auch die Miete, die sonst zu zahlen wäre. Was meiner Meinung nach auch ein erheblicher Mehrwert sein kann.
Liebe Tanja,
ein Haus spart Miete, das stimmt. Es kostet aber auch laufend Geld. Es ist eine Abwägungssache und darum geht es. Dass wir uns die Zahlen legen, und uns nicht nur Gedanken dazu machen.